Renate schrieb am 26.11.2016 - 18:53 Uhr
Liebe Hasi,
ich hoffe, daß Sie sich schon etwas erholt haben und wieder Licht am Ende des Tunnels sehen können. Bitte suchen Sie sich jede Hilfe, die Sie haben könnten, z. B. bei einem Therapeuten, der auf Trennungen spezialisiert ist. Und - oder nehmen Sie Bachblüten ein, die sehr gut das Seelenleben unterstützen um wieder zu sich selbst zu finden. Daß Ihr Mann sich einer anderen Frau zugewandt hat, hat wenig mit ihnen zu tun, aber alles mit ihm. Er geht den Weg des geringsten Widerstandes und läuft halt davon, anstatt sich auseinanderzusetzen. Ich nehme fast an, daß Sie in dieser Beziehung immer die Starke waren und er der Mitläufer. Das ist leider sehr oft so in Beziehungen, der Mann ist schwach, die Frau stark und sie zieht ihn jahre- und jahrzehntelang mit, tut alles für ihn, damit er seine Illusionen über sich selbst behalten kann und wenn die Frau erschöpft ist und nicht mehr kann, wird sie gegen eine andere, an die er sich wieder hängen kann, ausgetauscht. Und die verlassene Frau leidet dann, weil sie meint, als Frau versagt zu haben. Dabei hat er schon von Anfang an versagt und die Frau hat ihre Kraft verpulvert um einem weiteren Idioten zu ersparen, sich selbst nicht als Idioten erkennen zu müssen. Es wird uns Frauen so anerzogen, wir werden so programmiert, daß wir unsere eigene Stärke nicht leben sollen, weil die Männer sonst Angst vor uns haben. Umgekehrt ist es natürlich auch so, die Männer werden gesellschaftlich zur demonstrierten Stärke gezwungen, obwohl sie überwiegend ängstlich und schwach sind. Ich weiß nicht, ob Ihnen meine Gedankengänge eine Hilfe sind, ich wünsche Ihnen, daß Sie alles, was noch vor Ihnen liegt, nur wegen und für sich tun, daß Sie es immer mehr innerlich wissen, daß man in erster Linie für sich selbst sorgen muß, zu sich selbst gut sein, sich und die eigenen Bedürfnisse wichtig nehmen, sich darüber klar werden und erfüllen, dann kommt lange garnichts und dann kommt erst ein anderer. Und sich am allerwenigsten für einen Mann verbiegen. Alles Gute für Sie, Renate